Es ist schon etwas Besonderes, dass unser Segel-Club Salzgitter seit vielen Jahren durch Nadja Kopp international erfolgreich in der Europe-Class in den Ergebnislisten vertreten wird.
Qualifiziert hatte sich Nadja für die Segel-Weltmeisterschaft 2025 vor Torbole am Gardasee bereits im letzten Jahr. Und die Vorbereitung auf das jährliche Highlight verlief alles andere als normal. „Ich bin ja die halbe Saison gar nicht gesegelt und habe die Natur in Norwegen genossen“. So ganz nebenbei belegte sie nämlich ihr Auslandssemester in Trondheim.
So blieb zum Herantasten an das Revier mit der Open Week nur eine Woche Zeit für intensives Training. Zum Glück kannte sie dieses Revier bereits aus vielen Oster-Trainingslagern des Europe-Class Team GER in den vergangenen Jahren. Jetzt war aber Sommer, die Sonne schien und auch das Wasser hatte für sie trotz der in Torbole einfließenden kalten Sarca gefühlt etwas mehr Temperatur. Das wechselnde Windverhalten morgens und nachmittags ist aber normal eine Konstante. Meint man… es standen 10 kräftezehrende Wettfahrten an fünf Regattatagen an.
Der erste Regattatag startete gut. Die beiden ersten Wettfahrten schloss Nadja im Feld der 58 Starterinnen aus 11 Nationen mit einem 13. und einem 6. Platz ab. Damit fand sie sich gleich einmal in den Top Ten wieder.
Der 2. Wettfahrttag hatte es in sich. Zunächst ein ganz besonderes Glücksgefühl mit einem bis jetzt nie bei einer WM erreichten Wettfahrteinlauf. „Der zweite Platz war echt richtig cool, mein Puls war auf jeden Fall ganz oben als ich den Lauf ins Ziel gefahren bin! Das Rennen danach war wirklich blöd! Zwischen den Rennen ist der Wind komplett eingebrochen. Dann kam der Wind wieder aber schon auf der Startkreuz drehte es über 50 Grad, sodass ich quasi keine Chance mehr hatte. Auf dem letzten Vorwindkurs mussten wir dann kreuzen und der Zielhalbwind wurde zur Zielkreuz. Und der Wind war kaum noch da. Kein WM würdiges Rennen von der Wettfahrtleitung.“ Es wurde nur Platz 42, damit stand ihr erstes Streichergebnis schon fest. Durch Platz 2 ging es aber hoch auf Platz 6 im Zwischenklassement.
„Heute kommt glaube ich sehr viel Wind. Das wird anstrengend aber ich freue mich drauf!“ Als Ergebnis des 3. Wettfahrttages kamen zwei 8. Plätze heraus. Und damit fand sich Nadja plötzlich auf Platz 4 in der Ergebnisliste.
Auch nach dem 4. Wettfahrttag änderte sich nichts an der Wertung. Nach einer Zieldurchfahrt als 13. kam sie im nächsten Rennen wieder auf Platz 6 ein und hielt diese Position inne.
„Den vierten Platz habe ich am letzten Tag leider nicht mehr halten können, da habe ich die richtigen Windkanten einfach nicht erwischt. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinem 6 Platz! Das ist mein bisher bestes Ergebnis und dieses Jahr waren es nochmal einige Starterinnen mehr als letztes Jahr bei Platz 7.“ Grund hierfür waren ein Platz 22 (es sollte der zweite Streicher sein) und ein 16. Platz zum Abschluss.
Anna Musatova (ESP) und Julia Bjorkstam (FIN) schoben sich durch jeweils einen 2. Platz am letzten Tag noch an Nadja Kopp vorbei auf die Plätze 4 und 5. Die ersten Drei hatten sich bereits früh mit tollen Ergebnissen abgesetzt. Es gewann Camilla Svensson mit allein vier Wettfahrtsiegen. Platz 2 und 3 sicherten sich aus dem Team GER Nadjas Teamkameradinnen Susanne Sailer und ihre langjährige Trainingspartnerin Sophie Menke, die in allen gewerteten Wettfahrten ihre Ergebnisse in die Top Ten hatten. Nebenbei… die beiden wurden national in den letzten Jahren auch schon des Öfteren von Nadja besiegt.
Fazit: „Die WM war wirklich eine tolle Veranstaltung. Der Gardasee ist ja sowieso mein Lieblingsrevier! Wir hatten traumhafte Bedingungen für die WM. Sonne, Wind und es war warm 🙂 Bei dem Starterfeld von 58 Damen wird jeder kleine Fehler bestraft, aber es hat ja auch wirklich gut geklappt insgesamt für mich! Vielleicht war das aber auch mein Geheimnis dieses Jahr, dass ich ohne Erwartungen fahren konnte“. Diese Herangehensweise an eine WM möchten Trainer aber ganz bestimmt nicht als beste Vorbereitung sehen.
Aber… gelernt ist gelernt… Dir Nadja, herzlichen Glückwunsch zu diesem ganz persönlichen Erfolg und Danke für deine tollen Impressionen als Beitrag zu diesem Bericht.
Fotorechte bei: CVT 2025 Ó Mars Entertainment A.F. Dall’Ora