In der letzten Segelsaison haben wir uns für die IDJM 2018 in Wismar qualifiziert.
Freitag, der 28.09.2018, auf dem Weg von Braunschweig nach Wismar. Im Gepäck haben wir unsere Boote, Segelsachen, Fahrräder und jede Menge Motivation und Vorfreude! Nach 4 Stunden Fahrt erreichen wir endlich unsere Ferienwohnung in der Nähe des Vereins. In dem kleinen Häuschen verbringen wir die nächsten Tage.
Samstag, der 29.09.2018, Wismar. Bei schönem Wetter und 3-4 Bft. Wind machen wir uns mit dem Fahrrad auf den 2km langen Weg von der Ferienwohnung zum Yachtclub Wismar, wo wir die Boote aufbauen. Das Training mit Annika Bochmann beinhaltet zahlreiche regattaspezifische Übungen, die uns gut auf den nächsten Tag mit den ersten Wettfahrten vorbereiten. Auf die Vermessung im Hafen folgt ein weiteres Durchchecken der Boote und ein feinerer Trimm.
Sonntag, der 30.09.2018, Wismar. Endlich ist es so weit! Der erste Regattatag steht uns bevor. Nach einer kurzen Vorbesprechung geht es auch schon aufs Wasser. Weil guter Wind herrscht, verbringen wir sechs Stunden in der Wismar-Bucht und segeln dabei 3 Wettfahrten. Unsere Erlebnisse tauschen wir in einer Nachbesprechung und beim Abendessen aus. Am Ende des Tages stehen wir auf Platz 82 und 85.
Montag, der 01.10.2018, Wismar. Bei zunehmendem Wind schaffen wir weitere drei Wettfahrten, sodass die Qualifikationsphase abgeschlossen ist. Vor allem die letzte Wettfahrt, bei 5 Bft, in Böen 6 und hohen Wellen, ist für uns eine große Herausforderung, macht aber auch besonders viel Spaß. Das Gefühl, bei Wind und Welle über das Meer zu fliegen ist für uns alle eine tolle Erfahrung. Nach der letzten Wettfahrt kommen wir erschöpft, aber glücklich im Hafen an. Mit den Plätzen 70 und 74 haben wir uns für die kommende Finalphase für die Silbergruppe qualifiziert.
Dienstag, der 02.10.2018, immer noch Wismar. Der Wind hat über Nacht noch stärker zugenommen, sodass die Regattaleitung entscheidet, nur mit der Goldgruppe (1. Hälfte) den Hafen zu verlassen. Während wir mit dem Fahrrad einen gemütlichen Ausflug zum kleinen Fischerhafen im Stadtzentrum machen, kämpfen die Segler draußen mit den schwierigen Bedingungen. Trotz zahlreicher Kenterungen und einiger Materialschäden schaffen sie eine ganze Wettfahrt in der Finalphase und erreichen schließlich nass und unversehrt den sicheren Hafen. Dort findet zum Ausklang des anstrengenden Tags ein gemütlicher Seglerabend statt, an dem alle ihre Erfahrungen austauschen können.
Mittwoch, der 03.10.2018, ein letztes Mal Wismar. Obwohl die Wettfahrtleitung in der Hoffnung auf weniger Wind den ersten Start schon für 9:00 Uhr angesetzt hat, sodass wir schon um 6:00 Uhr aufstehen müssen, ist der Sturm draußen noch immer zu stark, um die restlichen Wettfahrten zu segeln. Dennoch ist das Medal Race der 470er um 11:00 Uhr weiterhin geplant. Unsere Trainerin Annika Bochmann bietet uns an, das Rennen vom Motorboot aus mit zu verfolgen. So teilen wir uns auf: die eine Hälfte verfolgt das Rennen von der Seebrücke aus, die direkt am Start liegt, die andere vom Motorboot. Obwohl die Spitzensegler die heftigen Bedingungen sehr gut meistern, gibt es bereits vor dem Start aufgrund des starken Windes einige Materialschäden, die glücklicherweise schnell behoben werden können. Schließlich muss das Rennen dennoch abgebrochen werden, weil der Anker des Startschiffes bei den Bedingungen nicht hält. Während alle anderen Boote in den Hafen segeln, liefern sich die beiden Favoriten untereinander ein eigenes Rennen, das Annika für uns kommentiert und uns anhand dessen erklärt, worauf man bei dem Wind achten muss und wie wir den Wind optimal nutzen können. Dadurch können wir viel von den Spitzensportlern der Weltrangliste lernen. Nachdem wir im Verein unsere Boote abgebaut haben, fahren wir mit tollen Erinnerungen und Erlebnissen im Gedächtnis wieder zurück nach Braunschweig.
Wir bedanken uns bei unserer Trainerin Annette für die tolle Vorbereitung auf die IDJM!